top of page

Erfolg im Praxistest: Die 4-Tage-Woche im öffentlichen Sektor Schottlands

  • Autorenbild: Veit Hailperin
    Veit Hailperin
  • vor 12 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit
Vier diverse Kolleginnen und Kollegen arbeiten in einem modernen, hellen Büro zusammen und wirken dabei produktiv und zufrieden. Bild ist KI-generiert.

Ein aktueller Pilotversuch in Schottland zeigt , dass die 4-Tage-Woche auch im öffentlichen Sektor funktionieren kann. Zwei Behörden testeten ein Jahr lang ein Arbeitsmodell mit 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Ergebnisse sind ein Signal für die Zukunft der Arbeit: Die Produktivität blieb nicht nur erhalten, sie stieg sogar. Gleichzeitig verbesserte sich das Wohlbefinden der Mitarbeitenden massgeblich.




Das Pilotprojekt: Ein Modell für die Zukunft

Die schottischen Behörden Accountant in Bankruptcy (AiB) und South of Scotland Enterprise (SOSE) wagten den Schritt. Sie reduzierten die Arbeitszeit für ihre 259 Mitarbeitenden auf 32 Stunden pro Woche. Um den Service für die Bürger an fünf Tagen aufrechtzuerhalten, planten die Teams ihre freien Tage gestaffelt. Dieser Ansatz stellte sicher, dass die Behörden jederzeit erreichbar blieben. Auch Teilzeitmitarbeitende profitierten durch eine anteilige (pro-rata) Reduktion ihrer Stunden.


Gesteigerte Produktivität durch klügere Prozesse

Die Sorge vor einem Leistungsabfall erwies sich als unbegründet. Im Gegenteil: AiB hielt seine Bearbeitungszeiten für wichtige Dienstleistungen stabil, obwohl der Personalbestand leicht sank. Dies deutet auf einen erheblichen Produktivitätsgewinn hin. SOSE bewältigte sogar 11.4 % mehr Kundenanfragen, ohne die Zielvorgaben für Antwortzeiten zu verletzen. Wie war das möglich? Die Mitarbeitenden organisierten ihre Arbeit neu. Sie gestalteten Sitzungen effizienter, planten Aufgaben besser und nutzten Fokuszeiten für konzentriertes Arbeiten. Dieser Wandel hin zum "klügeren Arbeiten" war der Schlüssel zum Erfolg.


Ein Gewinn für Gesundheit und Lebensqualität

Die positiven Effekte auf die Mitarbeitenden sind bemerkenswert. Bei AiB verbesserte sich die selbst eingeschätzte psychische Gesundheit um 18.4 %, während Arbeitsstress und Burnout-Symptome sanken. Bei SOSE stieg die Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance von 4 % auf beeindruckende 84 %. Zudem sank die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Belastungen um über 25 %. Besonders Mitarbeitende mit Betreuungspflichten beschrieben die Veränderung als "lebensverändernd". Der zusätzliche freie Tag gab ihnen wertvolle Zeit für Familie, Erholung und persönliche Anliegen.


Fazit

Das schottische Experiment belegt: Die 4-Tage-Woche ist ein tragfähiges und vorteilhaftes Modell für den öffentlichen Sektor. Sie fördert nicht nur die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern kann auch die Produktivität steigern. Eine sorgfältige Planung und die Bereitschaft, Arbeitsprozesse zu überdenken, sind entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung - wir helfen dabei.

bottom of page